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Es werden Posts vom Mai, 2025 angezeigt.

Woche 6: Jerusalem und Tabgha

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  W illkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen. Wie letzte Woche schon zu lesen war, sind meine Mutter und mein kleiner Bruder derzeit im Land und bei so einem Besuch gibt es noch mehr anzugucken als "nur" Jerusalem, obwohl Jerusalem natürlich immer eine ganz besondere Stadt ist. Aber dazu später mehr. Am Donnerstag stand ein besonders eindrucksvoller und emotionaler Programmpunk auf unserem Plan: Das Yad Vashem - die offizielle Holocausgedenkstätte Israels. Ein Ort, der mit viel Trauer und Dunkelheit verbunden ist. Um genau das widerzuspiegeln, ist auch die Architektur des Museums besonders. Es ist tief in einen Berg reingebaut, um die Dunkelheit, die mit dem Holocaust einherging, zu symbolisieren. Jeder Raum, jedes Bild, jede persönliche Geschichte Geschichte zeigt nochmal das unvorstellbare Ausmaß dieses Menschheitsverbrechens. Nach dem Besuch im Yad Vashem begaben wir uns auf die Rückreise. Die Straßenbahn war ab genau diesem Donnerstag teilweise gesperrt,  weswegen wir...

Woche 5: Von Aussichten und Besuch

W illkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen. Dieser Blog beginnt natürlich da, wo der letzte aufgehört hat. Und das ist am letzten Donnerstag. Tagsüber war ich wieder im Garten und habe weiter Unkraut gerupft. Die Mönche waren noch fast alle in Tabgha zur Kapitelsitzung und sind am Abend des Donnerstages wieder zurückgekommen. Noch bevor sie richtig angekommen waren: Raketenalarm. Was für eine schöne Begrüßung! Wir trafen uns alle im Keller, wo wir die vorgeschriebenen zehn Minuten bis zur Sicherheit verweilten. Freitag gab es auch ganz normalen Alltag. Die restlichen Mönche kamen jetzt auch zurück. Die Dormitio-Abtei war nun wieder vollständig. Samstag bin ich dann früh aufgestanden und habe mich im Dunkel der Nacht auf den Weg auf den nördlichen Teil des Ölberges gemacht. Ich bin durch die ruhigen Straßen gestapft. Etwa 40 Minuten später bin ich an meinem Ziel angekommen. Bei der Himmelfahrtskirche auf dem Gelände des Auguste-Viktorias Krankenhauses. Die evangelisch-lutherische Ki...

Woche 4: Ein Monat in Jerusalem und Umgebung

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  W illkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen. Jetzt bin ich schon einen Monat im Heiligen Land und veröffentliche den vierten Blogeintrag. Ein Monat ist natürlich fast gar nichts, verglichen mit all den Jahren, die die Mönche schon hier leben, doch für mich ist dieser Monat, wenn es auch noch so einfach klingt, eine Zeit, die kurz in der Dauer, doch groß in der Wirkung war. Es waren vier Wochen voller Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen. Vier Wochen, in denen ich neue Orten, Menschen und Geschichte kennenlernen durfte und hier kommt die vierte Woche, die wahrhaftig von allerlei Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen geprägt war. Blick von der Mauer Am Donnerstag habe ich die Stadtmauer erobert, so wie die zahlreichen verschiedenen Eroberer Jerusalems es schon vor mir taten. Als einziger Tourist auf der Mauer hatte ich sie ganz alleine für mich. Sie verläuft um die gesamte Altstadt rum und stellt mit massiven Toren und Wachposten eine solide Verteidigungslinie gegen mögl...

Woche 3: Von Currywurst und einem Wüstenkloster

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W illkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen. Dies ist jetzt schon mein dritter Blogeintrag und damit auch meine dritte Woche hier im Kloster. Die Zeit vergeht hier echt wie im Flug. Mittlerweile habe ich mich ziemlich gut eingelebt und bin gut angekommen in meinem momentanen Zuhause. Ich fange, wie ich es die letzten Male auch gemacht habe, chronologisch vom Anfang an. Am Donnerstag war ganz normaler Alltag hier im Kloster. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie "Stücke Deutschlands" mitgenommen, auch wenn man ganz weit weg wohnt. Das schreibe ich so, denn am Donnerstag gab es Currywurst mit Pommes zum Mittagessen. Auch abgesehen vom Donnerstag ist der Speiseplan ein wahres Testament dafür, dass es möglich ist, verschiedene Kulturen zu verschmelzen und sich gegenseitig zu bereichern: An einem Tag gibt es Falafel, Hummus und Pita und tags darauf schlagen wir uns den Bauch mit Spätzle voll. Auch der Freitag war erstmal ganz normal: Ora et labora et lege (Bete und arbei...