Woche 12: Klosteralltag
Willkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen,
Heute wird, wie man unschwer am Titel des Blogs erkennen kann, die 12. Woche meiner Klosterzeit behandelt. Da fällt auf, dass 12 Wochen gleich 3 Monate sind. Drei Monate, in denen ich nicht nur Teil des täglichen Lebens hier im Kloster geworden bin und mich hier eingelebt habe, sondern auch das Land außerhalb des Kloster gesehen und erfahren habe. Ich konnte verschiedenstes erkunden, ob Kirchen in Jerusalem, das Meer vor Tel Aviv, der See Genezareth oder vieles weiteres. Auch im Klosterleben selber durfte und konnte ich allerlei Erfahrungen sammeln. Einige Dinge wiederholen sich, andere verändern sich leise. Es gibt Wochen, die durch besondere Ereignisse geprägt sind, und andere, die von Routine und Ruhe geprägt sind. Diese ist eher eine der zweiteren Sorte.
Jetzt aber mal zum Inhalt der vergangenen Woche: Die Woche begann, wie so viele beginnen: Ruhig, fast unscheinbar. Und doch hat sie, wie jede Woche es tut, ihre eigene Färbung bekommen. Am Freitag war ziemlich normaler Klosteralltag. Ich habe mich wieder dem Etikettieren gewidmet. Aufmerksame Leser und Leserinnen kennen das mittlerweile. Bücher, die neu in die Bibliothek kommen, brauchen Etiketten und die muss jemand raufkleben. Das mache ich momentan.
Freitag kam auch ein anderer deutscher Volontär aus Westjerusalem (schonmal in Woche 10 erwähnt) wieder ins Kloster, um hier drei Tage zu bleiben und um das das Klosterleben mit zu leben. Samstag Morgen klebten wir zu zweit die Etiketten fertig und sortierten die nun bibliotheksreifen Bücher in die entsprechenden Regale in der Bibliothek ein. Nach dem Mittagessen putzten wir die Fenster im Refektorium. Der Sonntag verlief wie auch sonst: Recht ruhig, mit der Messe, den üblichen Gebetszeiten, Mahlzeiten und allem, was sonst noch so dazugehört.
Am Montagmorgen gingen der Volontär und ich in ein kleines Café, aßen ein Stück Karottenkuchen und unterhielten uns. Danach holten wir Post ab. Montag ist mittlerweile zu meinem festen "Postabholtag" geworden. Es ist eine kleine wöchentliche Aufgabe, die aber ein Stück Welt von draußen ins Kloster bringt. Am Nachmittag spielten wir eine Runde Spikeball, was einen angenehmen sportlichen Kontrast zum Tagesablauf darstellt, und erledigten kleinere Aufgaben und führten ein interessantes Gespräch mit dem Abt.
Dienstag fing ich eine neue alte Arbeit an. Im Garten erledige ich immer mal wieder kleinere Aufgaben, wie Wege fegen oder einmal pro Woche den Friedhofsrasen mähen. Jetzt wendete ich mich auch den größeren Aufgaben im Garten wieder zu. Ich war schonmal mit den "größeren" Aufgaben im Garten beschäftigt. Ziemlich zum Anfang der Klosterzeit. Jetzt mache ich mich wieder daran. Unkraut, vertrocknete Pflanzen. All das muss raus um einen ordentlichen und schönen Garten zu schaffen und genau das mache ich jetzt. Mittwoch und Donnerstag arbeitete ich weiter an dieser Aufgabe. Es ist eine schöne Arbeit. Man sieht unmittelbar, was sich verändert und was man mit seinen eigenen Händen so schafft.
Diese Woche stand kein großes, besonderes Ereignis an, was ja gar nicht immer sein muss. Jetzt sind schon drei Monate sind vorbei, und ich bin gespannt, wie sich die nächste Zeit weiterentwickelt. Wen das auch interessiert, kann das gerne in den kommenden Blogs nachlesen.
Danke fürs Lesen (:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen