Woche 13: Ausflüge und Archäologie
Willkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen,
Diese Woche war neben ganz normalem Klosteralltag waren auch einiges spannenderes dabei. Auch wenn nicht jeden Tag etwas Außergewöhnliches passiert ist, gab es doch immer wieder Tage und Momente, die den Klosteralltag durchbrochen haben. Ich fange wie immer vorne an.
Am Freitag und Samstag war ganz normaler Klosterbetrieb. Dasselbe galt auch für Sonntag und Montag. Auch wenn das Benediktsfest war, wurde das Fest hier nicht sonderlich groß gefeiert. In der Messe wurde es natürlich erwähnt, aber das richtige Fest wird hier an einem anderen Tag (21. März - Gedenktag des Heiligen Benedikt von Nursia) begangen. Für mich im Kloster bedeutete das: Ora et labora, wie üblich.
Am Dienstag dann mal wieder etwas Besonderes: Wir waren morgens früh in der Grabeskirche. Der Anlass dafür war die Kirchweihe der Grabeskirche, die an diesem Tag gefeiert wird. Die Kirche war relativ leer. Die Pilger und Touristen fehlen im Land.
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Blick vom Berg Karmel auf die Bucht von Haifa |
Mittwoch war dann ein ganzer Ausflugstag. Zuerst ging es nach Haifa, wo wir morgens an einer Messe bei den Karmeliten auf dem Berg Karmel teilgenommen haben. Die Kirche liegt wirklich wunderschön. Man hat von dort einen wunderbaren Blick auf die Stadt und das Mittelmeer. Die Messe war auf arabisch, was immer wieder interessant zu erleben ist. Danach ging es weiter nach Caesarea. Die Ausgrabungen dort sind wirklich groß und gut erhalten / gut restauriert. Ich wusste vorher gar nicht, nicht erwartet, dass sie so groß und gut erhalten sind. Man läuft auf antiken Wegen, sieht Bögen, Mauern, Säulen und das alles direkt am Meer. Das Gelände ist weitläufig und abwechslungsreich. Römische Bäder, ein großes Theater, byzantinische Mosaike und alles sehr anschaulich gemacht. Im Zentrum des antiken Caesareas steht ein großes, relativ gut erhaltendes Hippodrom. Man merkt auf jeden Fall, dass hier viel archäologische Arbeit hineingeflossen ist. Danach stand schwimmen im Mittelmeer an und dann wurde es auch wieder Zeit für den Rückweg nach Jerusalem. Am Ende des Blogs hänge ich noch ein paar Bilder der Ausgrabungen an.
Am Donnerstag war ich am Nachmittag im Hiskija-Tunnel. Der Tunnel ist schmal, dunkel und voller Wasser, aber genau das macht den Reiz aus. An den meisten Stellen steht das Wasser nur bis knapp über den Knöcheln. Am Ein- und Ausgang des Tunnels wird man schon bis über den Knien nass. Wenn man daran denkt, dass dieser Tunnel vor über zweieinhalbtausend Jahren gebaut wurde, um Jerusalem im Falle einer Belagerung mit Wasser versorgen zu können, bekommt der Spaziergang durch das Wasser eine ganz neue Dimension. Über 500 Meter durch komplette Dunkelheit erstreckt sich dieser Tunnel durch das Gestein. Danach ging es noch im Davidson Center, das direkt an der Tempelmauer liegt. Im Gegensatz zur Westmauer, wo immer viel los ist, ist dieser Teil ziemlich ruhig und museal. Man sieht alte Treppenanlagen, große Steinquader und Ausgrabungen der der alten Tempelanlagen. Es ist alles weniger überlaufen und dadurch sehr viel anschaulicher, als die Westmauer, wo die Menschen alle hinströmen.
Zwischen all dem lief das Klosterleben weiter. Regelmäßige Gebetszeiten, kleine Aufgaben, mal Gespräche, mal stille Momente.
Danke für das Lesen (:
Hier noch die angekündigten Bilder:
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Das Hippodrom in Caesarea |
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Ein relativ gut erhaltendes Bodenmosaik |
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Auch in Caesarea |
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