Woche 16: Kunst, Kultur und Klosterleben
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Willkommen zurück, liebe Leser und Leserinnen,
Diese Woche hatte, wie es so einige Wochen hier haben, ihren ganz eigenen einen ganz eigenen Rhythmus. Neben den ruhigen Alltagsmomenten und der festen Routine gab es in der letzten Woche vor allem viele kulturelle Angebote und Ereignisse, die ich besucht und bestaunt habe. Aber der Reihe nach:
Am Freitag ging es mal wieder auf den Weg raus aus Jerusalem und nach Tel Aviv. Schon bei der Ankunft spürt man, dass die Stadt einen ganz anderen Takt hat als Jerusalem. Auch wenn Jerusalem mehr Einwohner hat, ist Tel Aviv immer noch das wirtschaftliche und technologische Zentrum des Landes und genau das merkt man auch, wenn man die beiden Städte vergleicht. Vieles wirkt moderner, schneller und größer in Tel Aviv. Ich glaube den großen Unterschied macht für mich vor allem die Skyline von Tel Aviv, die voller moderner, gläserner Hochhäuser ist, was es in Jerusalem eher weniger gibt. Der Strand war unser erstes Ziel. Wir kauften uns was zu essen, setzten uns an den Strand und genossen den Sand, das Rauschen der Wellen und die Sonne.
Am Samstag gab es dann erstmal einen kulturellen Schwerpunkt. Das "Tel Aviv Museum of Art" stand auf dem Plan. Schon das Gebäude selbst ist besonders gestaltet - viel Beton und Glas, klare geometrische Formen, und innen große, offene Räume. Innen kann man sich verschiedene Ausstellungen angucken. Von Malerei über Photographie bis hin zu Skulpturen und noch so einiges mehr. Abends sind wir dann noch bei den „Bring them home now“ Protesten vorbeigegangen und haben uns diese angeguckt. Die Stimmung dort ziemlich ernst, konzentriert, und man spürte deutlich, dass diese Versammlung für viele Menschen nicht nur eine politische, sondern auch eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Angehörige der Geiseln haben Reden gehalten. Später am Abend sind wir dann zurückgefahren nach Jerusalem.
Am Sonntag war dann wieder ein ganz normaler Sonntag im Kloster. Montagabend stand ein besonderes musikalisches Erlebnis an. In der Kustodie fand das Abschlusskonzert von einem Musikprojekt mit dem Namen "Sounding Jerusalem" statt. Es traten mehrere „Young talents“ und auch verschiede erfahrene Musikerinnen und Musiker auf. Es wurden verschiedene klassische Stücke gespielt, manche fein und zurückhaltend, andere kraftvoll und mitreißend. Dienstag und Mittwoch verliefen wieder im gewohnten Rhythmus. Morgens die Gebetszeiten, zwischendurch die Arbeit, und die Mahlzeiten gemeinsam in der Gemeinschaft. Auch wenn von außen betrachtet vielleicht nicht sehr viel passiert, sind auch genau diese Tage wichtig, denn sie geben dem Leben hier im Kloster eine feste Routine, ein festes Fundament, auf das man weitere spannendere Tage und andere außerordentliche Erlebnisse aufbauen kann.
Am Donnerstag zog es mich dann ins Israel Museum. Dort kann man ohne große Probleme schon einige Stunden verbringen und man hat am Ende trotzdem etwas das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben. Die Ausstellung reicht von antiken Ausgrabungsfunden über religiöse Artefakte bis hin zu moderner Kunst. Besonders spannend fand ich die Mischung und das gleichzeitige Vorhandensein dieser Zeitebenen in einem Museum. Ein paar Schritte und man geht von einer jahrtausendealten Keramik in einen Raum mit einem zeitgenössischen Bild, das erst vor wenigen Jahren entstanden ist. Sehr interessant fand ich auch die "Lucid Dreams" Ausstellung. Dort wurde alles mögliche zum Schlaf und Träumen ausgestellt. Es wurden Träume in Kunst, materieller Kultur und auch in neueren Medien aus einer multikulturellen Perspektive behandelt. Viele der neueren Kunstwerke waren dem Surrealismus zuzuordnen und es gab neben Bildern, Figuren, etc. auch audiovisuellen Kunstwerke zum anhören und angucken.
Danke fürs Lesen :)
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